Geschichte der Kapverden

Bis auf einige wage Berichte von phönizischen und arabischen Seefahrern, welche die Kapverdischen Insel gesichtet hatten, waren die Inseln bis zum 15 Jh praktisch unbekannt. Als in den Jahren um 1460 die ersten Portugiesen dort landeten gab es keinen Menschen auf den Inseln
Heinrich der Seefahrer entschied in dieser Zeit die afrikanische Küste zu erforschen und dabei wurden auch diese Inseln von den portugiesischen Seefahrer entdeckt. Schon im Jahre 1445 wurden die Inseln von António Fernandes umsegelt. Im Jahre 1456 landete dann der Venezianer Alvise Cadamosto unter portugiesischem Auftrag auf der Insel Boa Vista. Antonio da Noli setzte dann ab 1458 die Erkundung der Kapverden fort und entdeckte die anderen Inseln und damit begann die Geschichte der Portugiesen auf dem Archipel.

Die Geschichte der Besiedelung durch die Portugiesen

Die Besiedlung der Kapverden begann im Jahre 1461 in Santiago und Ribeira Grande (heute Cidade Velha). Als die Portugiesen auf die Inseln kamen waren diese relativ grün. Um die Besiedlung zu festigen wurden den Siedlern das Exklusivrechte für den Handel entlang der Westküste und den Flüssen von Afrika zugesprochen. Die Siedler brachten Sklaven aus Afrika um das Land zu bestellen und schon vor 1582 gab es mehr als 13.700 Sklaven auf den Feldern von Santiago und Fogo. Das unwirtliche Land stellt sich aber als nicht für die Landwirtschaft geeignet heraus, ausgenommen dem Baumwollanbau.
Der eigentliche Wert der Inseln war die strategische Lage zur Versorgung der Segelschiffe die nach Südamerika fuhren. Sowohl Christoph Kolumbus als auch Vasco da Gama machten auf den Kapverden halt.

Die Geschichte des Sklavenhandels

Die Kapverdischen Inseln spielten eine wichtige Rolle in der Geschichte des transatlantischen Handels mit den Sklaven. Die europäische Besiedelung der neuen Welt benötigte viel Arbeitskraft um die Felder zu bestellen und alle anderen Arbeiten zu erledigen. Das günstigste Mittel waren die Sklaven. Zusammen mit dem Warenhandel hatten die Kapverden auch das exklusive Recht mit den Sklaven aus Afrika zu handeln. Der Vorteil der Sklavenmärkte auf den Kapverdischen Inseln war die kürzere Überfahrt nach Amerika bei der normalerweise viele Sklaven starben. Ausserdem bekamen die Sklaven auf den Inseln eine gewisse "Ausbildung" und lernten etwas portugiesisch.
Die amerikanischen Sklavenhändler vermieden dadurch auch, direkt nach Afrika fahren zu müssen, was zu dieser Zeit noch mit einigen Risiken behaftet war.
Die Stadt Ribiera Grande wurde durch diesen Handel reich. Sie war zu dieser Zeit die wichtigste europäische Stadt in den tropischen Gebieten der Erde.
Im Jahr 1560 verloren die Kapverden das Exklusivrecht für den Handel mit der Westküste von Afrika und die Stadt Ribiera Grande verlor langsam ihren Einfluss und Reichtum.
Die portugiesische Krone vergab die Rechte an verschiedene Gesellschaften und reduzierte gleichzeitig die Rechte der Kapverden.
Der Krieg in Europa, Anfang des 18 JH und die Zerstörung von Ribeira Grande durch den Franzosen Jacques Cassard 1712 unterbrach teilweise den atlantischen Sklavenhandel.

Die Menschen

Die ersten europäischen Siedler in der Geschichte der Kapverden waren vor allem Männer. Diese vermischten sich mit den afrikanischen Sklavinnen welche auf die Kapverden gebracht wurden. Ein grosser Teil dieser Siedler waren auch Juden die aus Spanien und Portugal von der Inquisition vertrieben wurden. Viele der Nachkommen gingen an die Westküste von Afrika und beschäftigten sich als Mittler zwischen den Afrikanern und den Portugiesen. Später im 19 JH schickte Portugal mehr als 2500 Gefangene auf die Inseln.

Die Geschichte der Hungersnöte

Der grösste Schaden welcher der Umwelt auf den Inseln zugeführt wurde, geschah während der ersten Besiedlung. Die schlechte Qualität der Böden zusammen mit der Überweidung brachte der Umwelt unwiederbringliche Schäden bei. Es gibt oft Trockenzeiten und einige Hungersnöte kamen über die Inseln.

Die Geschichte der Emigration

Die Auswanderer waren vor allem Männer. Das begann im 19 JH vor allem auf den Booten der Walfänger, die auf den Kapverden halt machten. Das schwierige Leben, die Trockenheiten und Hungersnöte verstärkten diese Tendenz. Man glaubt das mehr Bewohner der Kapverden im Ausland leben als auf den Inseln. Die Devisen die dadurch auf die Inseln gelangen machen bis zu 20 % des Nationalproduktes aus.

Wirtschaft

Auf den Kapverden gibt es wenig Industrie. Die Wirtschaft stützt sich vor allem auf die Verarbeitung von Fisch und Meeresfrüchten, die aber durch die fehlenden Fangschiffe von ausländischen Flotten gefangen werden. Ausserdem gibt es eine kleine Fabrikation von Textilien wie Schuhe und Lederwaren.
Der Tourismus ist im Aufwind, macht jedoch noch keinen so grossen Anteil an der Wirtschaft aus wie bei den nördlich gelegenen Kanaren.
Die Regierung ist sehr an der Stabilität der Währung interessiert, um so die im Ausland lebenden Kapverder zum Anlegen ihres Geldes auf den Inseln zu ermuntern.

Die Geschichte der Unabhängigkeit

Die Unabhängigkeitsbewegung der Kapverden wurde von Amilcar Cabral und Aristides Pereira gegründet, welche die Unabhängigkeit von Portugal und Guinea suchten. Diese Bewegung entwickelte sich langsam zu einer kleinen Guerillaarmee als in Guinea der Krieg 1963 ausbrach. Guinea erlangte 1973 die Unabhängigkeit von Portugal obwohl die Kapverden noch unter portugiesischer Kontrolle standen. Im Jahre 1975 erlangten schliesslich die Kapverdischen Inseln die Unabhängigkeit von Portugal als Teil von Guinea Bissau. Die Verbindung der Kapverden zu Guinea zerbrach schliesslicht im Jahre 1980 nach einem Staatsstreich in Guinea. Daraufhin regierte die "Afrikanische Unabhängige Partei der Kapverden" alleine bis 1990 als das erste mal in der Geschichte Wahlen mit mehreren Parteien stattfanden.